Die UWG ist entsetzt und empört über die Entscheidung der Geschäftsführung der Meyer Werft und des Landrates des Landkreises Emsland, trotz weiterhin stark ansteigender Infektionszahlen in Papenburg und Umgebung, zu denen auch Mitarbeiter*innen der Meyer Werft und ihrer Subunternehmer beitragen, die zuvor angekündigte 14-tägige Schließung der Werft wieder rückgängig zu machen.
Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass – entgegen aller Beteuerungen – hier offensichtlich wirtschaftliche Interessen über den Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter*innen und der Bevölkerung gestellt werden. Warum hat Landrat Burgdorf nicht von seinem Recht Gebrauch gemacht, eine entsprechende Verfügung zu erlassen und die Werft – wie ursprünglich vorgesehen – für 14 Tage zu schließen? Das finden wir unverantwortlich! Und warum äußert sich Bürgermeister Bechtluft nicht zu dieser Vorgehensweise? Hat er keine Meinung dazu?
Während die Bevölkerung mit einer nächtlichen Ausgangssperre belegt wird und der Einzelhandel, Betriebe, die Kulturbranche usw. wegen der zurzeit geltenden Corona-Regeln geschlossen sind, soll beim größten Arbeitgeber vor Ort – bis auf eine reduzierte Mitarbeiter*innen- und Arbeitsstundenzahl – alles beim Alten bleiben? Wo ist da die Verantwortung der Geschäftsleitung der Werft gegenüber ihren Beschäftigten, deren Familien und letztendlich auch gegenüber der Bevölkerung?
Zur Klarstellung: auch andere Betriebe in Papenburg, deren Mitarbeiter*innen ebenfalls in voll besetzten Bullis und oft ohne Maske zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren, stehen in der Verantwortung! Nicht nur die Meyer Werft. Nur wenn sich wirklich alle an die Regeln halten und dadurch sich und andere schützen, können wir, bis alle geimpft sind, gemeinsam unseren Beitrag dazu leisten, dass das Virus nicht noch weiter um sich greift und wir irgendwann wieder zur Normalität zurückkehren können.